Dienstag, 15. Mai 2012

über positives und negatives (bestimmt Teil 1)

Da wir ADSler uns in gewisser Weise immer etwas ähnlich sind, sind wir ja dennoch alle grundverschieden. Die einen reden gerne und meist auch zu viel und die anderen können kaum 5 min. still sitzen und einer Unterhaltung folgen.

Nun, da ich nur einer von vielen Betroffenen bin kann ich auch nur über mich sprechen.Da ich sehr Empathisch bin habe ich schon als Kind Mimik und Körpersprache "studiert". Das Augenrollen z.B. habe ich schnell, in der kleinsten Andeutung wahrgenommen. So wie das leise, entnevte Seufzen. Natürlich habe ich als Kind gar nicht verstanden was die Erwachsenen haben, ich wusste nur: Ich nerve!

Dieses Gefühl habe ich bis Heute verinnerlicht. Ich habe ganz schnell das Gefühl jemand auf den Wecker zu fallen, zu stören oder Deplaziert zu sein. Obwohl ich den Menschen immer sehr freundlich entgegen trete kommt es mir meistens so vor als wäre ihnen das zu viel. Sobald ich dies registiere flüchte ich mich in meine Unnahbarkeit und Reserviertheit.

AD(H)S ist Fluch und Gabe gleichermaßen.

Ich habe keine Mitte - jedenfalls habe ich sie noch nicht gefunden.

Wenn ich mich beschreiben sollte dann so :


"Ich bin eine waschechte Einzelgängerin. Zwar genieße ich dann und wann die Gesellschaft enger Freunde aber Gefühle wie Langeweile und Einsamkeit sind mir fremd.Ich mag es Nachts kreativ zu sein und liebe es Musik zu entdecken und zu genießen.Und ich halte mich für einen Menschen der in paradoxen Welten zu Hause ist und in Extremen lebt was für meine Umwelt nicht immer leicht Nachvollziehbar ist."


Paradoxe und Extreme - Sie begleiten mich überall hin.(siehe Absatz 1)

Seid ich denken kann hatte ich immer nur eine Freundin. Ich war nie der Kollektive Typ.

Selbst in einer Gruppe bevorzuge ich es mich an eine Person zu halten.

Treffen finden zu 98% zu zweit statt weil mir eine dritte Person schon zu viel ist.

Dieses durcheinandergebabbel macht mich schnell müde.

Müde, ist ein Stichwort.

Ich bin immer müde oder wenn nicht das total Gegenteil.

Entweder Schaffen oder Schlafen. Aber meistens bin ich müde.

Das nervt nicht nur mich. Mein Freund nennt mich Schrzeshalber auch den:

 "Schlummerpieps aus Sleepy Hollow" (jaja...seeeeeehr lustig)

Da ich ein ads-adhs Kombinationstyp bin kann ich meinen "ups & dows" manchmal selbst kaum folgen.

Was ich zu meinen besten positiven Begleiterscheinungen zähle ist meine Improvisationsfähigkeit und gleichermaßen meine Kreativität.

Ich liebe es kreativ zu sein, sei es im Internetbereich/Bildbearbeitung oder Handwerklich.



Zwei Beispiele auf die ich ganz besonders stolz bin sind diese Masken.

Für diejenigen die diese Personen/Figuren nicht kennen, es sind Masken von

Marilyn Manson und Joey Jordison (Slipkont).

Ich habe mich nicht selten gefragt warum ich mich so unglaublich gut auf`s

Internet konzentrieren kann. In einem Bericht auf You Tube (ADHS- das kreative Chaos) habe ich die erleichternde

Antwort gefunden, denn nicht wenigen Betroffenen geht es so wie mir.

Wenn mein Sohn im Bett ist und ich mit meinen Gedanken, Einflüssen und Eindrücken alleine bin kann ich "abtauchen" in diese virtuelle Welt.

Die Ruhe der Nacht schafft einen positiven Ausgleich zu so manchen hektischen

Augenblicken des Tages.

Als Mutter war es mir sehr wichtig diese Störung weitgehend in den Griff zu bekommen.

Denn viele negative Eigenschaften von adhs können sich in der Erziehung ebenso

niederschlagen. Wie z.B.: Unordnung oder Ungeldud

So habe ich mir mit Training angewöhnt mit meinem Sohn immer gleich alles

weg zu räumen. Wenn er also mit seinen Autos nicht mehr spielen möchte werden diese erst in der Garage geparkt. Man bedenke der kleine Mann ist noch keine 2 Jahre alt

und beherrscht diese Regel schon so manches mal besser als ich in meinem Haushalt.

Auch Ungeduld ist ein großes Thema auf diesem Gebiet welches sich in meinem Fall

auch konsequent nur gegen mich richtet. Wenn ich unter Druck etwas neues versuchen soll fliegt gerne mal etwas in die Ecke wenn`s  nicht gleich fluppt oder noch schnell

vor dem Aufbruch zum Bus eine Kette anziehen...WENN es die Kette überlebt dann garantiert nicht nicht an meinem Hals.

Pünktlichkeit! Auch so ein empfindliches Thema.

Also, ich HASSE Unzuverlässigkeit was Pünktlichkeit für mich mit einbezieht.

Zwar schaffe ich es meistens pünktlich zu sein aber welchen Aufwand das mitsich bring

dessen ist sich niemand bewusst.

Ein Negativ mit dem ich nur ganz schwer zurecht komme ist die gausame,

zum Himmel schreiende Vergesslichkeit! O.M.G. wiesehr ich sie verluche!

"Wann war das noch mal? Was wollte ich jetzt? Wo hab ich das jetzt schon wieder hingelegt? Ich hatte das doch gerade noch!?"

Manchmal komme ich mir vor wie meine eigene Oma. 


 

 

1 Kommentar:

  1. Liebe Daniela,
    die Masken sind wirklich wundervoll!
    Gerade Masken könnten ja Sinnbild sein, das eigene ICH dahinter zu verbergen. Aber genau das ist nicht Ihre Art! Dafür benutzen Sie die Masken nicht! Sie haben eine sympathische, offene und ehrliche Art, sich selbst zu beschreiben und zu reflektieren. Das ist bewundernswert. Da können sich viele Menschen eine Scheibe von abschneiden - egal ob sie von ADS betroffen sind oder nicht! JEDER!

    Gruß Heinrich

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